Katastropheneinsatz mit dem Hilfeleistungskontingent Nürnberger Land

Zusammen mit etlichen Feuerwehren aus dem Nürnberger Land machten wir uns am Montag, den 14.01.19 um 3 Uhr morgens auf den Weg nach Berchtesgaden, genauer gesagt nach Buchenhöhe. Treffpunkt der Beteiligten war das Gerätehaus der Feuerwehr Lauf.

Gemeinsam machten wir uns im Konvoi auf den Weg. Nach ca. 6 Stunden Fahrt (Marschgeschwindigkeit: 60 km/h) kamen wir am Sammelpunkt an. Hier mussten zunächst Schneeketten angelegt werden, ehe wir die Weiterfahrt antreten konnten. Als wir dann endlich Buchenhöhe erreicht hatten, begannen wir alle mit den Vorbereitungen für unseren Einsatz. Die ersten Kubikmeter Schnee konnten auch schon von den Dächern geschafft werden. Die Einheiten wurden in verschiedene Löschzüge eingeteilt, denen jeweils ein Abschnitt zugeteilt wurde. Unter anderem. wurde auch ein Versorgungszug gebildet, dieser war allein für die Beschaffung von Material, Ausrüstung und Verpflegung zuständig. Des Weiteren wurde durch die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung – kurz UG-ÖL – eine Einsatzzentrale aufgebaut, um unsere Einheiten optimal koordinieren zu können. Zusätzlich waren das THW (verschiedene Ortsverbände), die Bundeswehr und die Bereitschaftspolizei mit in Buchenhöhe. Um der Schneemassen Herr zu werden, mussten diverse Fenster und Eingänge verschalt werden und immer wieder Wege mittels Schneefräsen frei geräumt werden. Radlader und LKW fuhren die Schneemassen umher, damit Platz für unsere Arbeiten und Gerätschaften frei wurde und blieb. An den Dächern wurden Sicherungen angebracht um überhaupt einigermaßen sicher auf ihnen arbeiten zu können. Allerdings wurde so viel Material benötigt und viele auftauchende Probleme galt es zu lösen, dass wir viel improvisieren mussten und einiges deshalb anders, als im Lehrbuch ablief. Im Vordergrund stand jedoch immer die eigene Sicherheit der Mannschaft und die der Bewohner des Ortes.

Gemeinsam mit den Feuerwehren Schwaig und Röthenbach a.d. Peg. bildeten wir den 1. Löschzug und standen vor der Aufgabe das Schuldach sowie zwei Wohnheime von den Schneelasten zu befreien. Bereits nach dem ersten Tag konnten wir feststellen, dass wir, obwohl wir aus unterschiedlichen Wehren kommen, zu einer Einheit zusammengewachsen waren. Am Mittwoch fuhren fast alle Kräfte aus unserem Kontingent heim und wurden durch frische „Manpower“ und teilweise andere Fahrzeuge ersetzt. Lediglich der Führungsstab und 8 Feuerwehrfrauen und Männer, darunter fünf aus unserer Wehr, blieben vor Ort.

Der Einsatz ging bis zum 16.01.19 und forderte sowohl der Mannschaft als auch der Gerätschaft einiges ab. Für viele Geräte war der Einsatz unter diesen extremen Bedingungen zu viel, was teilweise erst in den etlichen Stunden der Nachbereitung auffiel. Alles in allem war der Einsatz jedoch ein Beispiel von kameradschaftlichem Zusammenhalt und ein gelebter Ausdruck der Nächstenliebe. Wir wurden mit allem versorgt, was wir benötigten und erhielten darüber hinaus auch noch einige kleine Aufmerksamkeiten. Für diese Großzügigkeit möchten wir uns an dieser Stelle nochmals bei den Bewohnern von Buchenhöhe herzlich bedanken!